Institut für Elebnispädagogik
 
Zentrum für weltweite Talent- und Friedensförderung
Zehn Aspekte,
die sich aus dem Konzept ableiten lassen und
sowohl bei der Standortfrage als auch bei der
architektonischen Gestaltung des Projekts
berücksichtigt werden müssen
Allgemeine Vorbemerkungen
Mit dem Strukturwandel in der Hafenwirtschaft — vom Stückgut- und Schüttgutumschlag zur Containerlogistik — verändert sich das Aussehen der Hafenstädte weltweit. Hamburg wird seine Chancen nutzen, um ein neues Kapitel in der langen Stadtgeschichte aufzuschlagen. Die Hafengebiete südlich des jetzigen Stadtkerns sollen zu einem neuen Stadtteil — der "HafenCity", die mit der historischen Speicherstadt in unmittelbarer Verbindung steht — umgewandelt werden.
Die "HafenCity" ist eines der größten städtebaulichen Vorhaben Europas. Auf einer Land- und Wasserfläche von 155 Hektar entsteht in den nächsten 25 Jahren eine urbane und lebendige Mischung aus Wohnen, Kultur, Freizeit, Arbeiten und Tourismus. Es entstehen etwa 5.500 Wohnungen und mehr als 20.000 Arbeitsplätze in den Wirtschaftszweigen Dienstleistung, Handel und Gewerbe. Die "HafenCity" wird Hamburgs Charakter als Hafenstadt und Weltmetropole unterstreichen. Ihre innerstädtische und gleichzeitig maritime Atmosphäre, der direkte Bezug zum Wasser, die hafentypischen Strukturen, das Flair der Kaianlagen, Schuppen, Kräne und Schiffe verleiht diesem Gebiet einen unverwechselbaren Charakter.
Einzigartig ist die Lage: Die "HafenCity" ist zu Fuß in wenigen Minuten vom Hamburger Rathaus und vom Hauptbahnhof aus zu erreichen. Das Gebiet wird optimal erschlossen und an das bestehende Verkehrsnetz angebunden. Die Attraktivität der "HafenCity" und die dort zu entwickelnde Lebensqualität werden internationale Maßstäbe setzen und — à la long — zur erheblichen Wertsteigerung der Grundstücke führen.
Die Entwicklung der "HafenCity" ist die städtebauliche Antwort auf die ökonomischen und sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Sie ist kein beliebiges Stadtentwicklungsprojekt, markiert vielmehr den politischen Anspruch auf ein identitätsbildendes Zentrum der rasch wachsenden norddeutschen Metropolregion.
Die "HafenCity" dürfte sehr schnell zum Magneten des innerstädtischen Lebens werden: sie bietet einerseits ein vielfältiges und reizvolles Standortangebot für die wachsenden Wirtschaftszweige der Zukunft, wobei andererseits der Aufenthalts- und Freizeitqualität der Bewohner besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Projektbezogene Folgerungen
Auf dem Hintergrund der von der "Gesellschaft für Hafen- und Standortentwicklung mbH" (GHS) zugesagten Beratung und Grundstücksempfehlung können folgende Eckpunkte genannt werden, die die weiteren Planungsüberlegungen bestimmen sollten:
  1. Beide ins Auge gefassten Institutionen – sowohl das "H.H. Sheik Zajed Bin Sultan Al-Nahyan - Center für weltweite Talent- und Friedensförderung" (als Landstation des Projekts) als auch das Segelschiff ‘Nikolaus Kopernikus’ (als Seestation) – sind von ihrer Ziel- und Zwecksetzung her inhaltlich und formal als eine organisatorische Einheit zu verstehen. Von daher muss ein Standort gesichert werden, der den maritimen Charakter betont. Landstation und Schiffsliegeplatz sind in direkter Nachbarschaft baulich miteinander optimal zu harmonisieren.
    Beide Institutionen wenden sich primär an die Verantwortungsträger von morgen, die bereits heute als besonders talentierte junge Erwachsene auf sich aufmerksam machen: die jungen Menschen im Center und auf dem Schiff machen sich – konkret oder aber im übertragenen Sinne – zu neuen Ufern auf, erobern ferne Horizonte und bereiten sich auf den Übergang von der Ausbildung ins Berufsleben stringent und gewissenhaft vor. Sie sind darüber hinaus prinzipiell bereit, auf sozialer, kultureller und gesellschaftspolitischer Ebene zusätzliche Verantwortung zu übernehmen. Sie zeichnen sich durch ein hohes Maß an Interessiertheit, intellektuelle Lebendigkeit, Beweglichkeit, Sensibilität und Motiviertheit aus.
  2. Neben der Talentförderung hat die Friedensförderung ihren gleichberechtigten Platz. Insbesondere soll das Center als Stätte des Meinungs- und Gedankenaustauschs interdisziplinären, interkulturellen, internationalen und intergenerativen Zielen verpflichtet sein. Die wissenschaftlichen, kulturellen und sozialintegrativen Programme und Angebote beinhalten die Aufforderung an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Interaktion und Partizipation. Auf die Ergebnissicherung wird besonderes Augenmerk gerichtet, wobei es sich dabei um den Aufbau einer Internet-Bilbiothek handeln wird, die in mehreren Sprachen die wissenschaftlichen Erträge der Arbeit auf dem Schiff ("Schwimmende Universität") sichern und die Ergebnisse der Tagungs- und Kongressaktivitäten im Hamburger Center weltweit zugänglich machen soll.
    Segelschiff und Center symbolisieren Bewegung, Bewegung, die letztlich dem Fortschritt verpflichtet ist; der Fortschritt will gleichermaßen kritisch und pragmatisch definiert und vereinbart werden. Zwei Prinzipien sollen programmatisch auf einen Nenner gebracht werden: ein dynamischer ("Der Weg ist das Ziel ...") und ein pragmatischer Ansatz ("... aber ankommen wollen wir auch.").
  3. Da das Center vom Staatsoberhaupt der V.A.E. finanziert werden soll, muss es sich u.a. auch als deutsch-arabische Begegnungsstätte verstehen. Von daher müssen spezifische Veranstaltungsangebote unterbreitet werden, die in besonderem Maße arabischen Standards, Rahmenthemen, Denk- und Lebensformen entsprechen. Insbesondere das kulturelle Spektrum ist entsprechend der arabischen Mentalität zu spezifizieren. Diesen Erfordernissen müssen die innenarchitektonische Gestaltung und die Restauration entsprechen
    In Hamburg gibt es bisher kein vergleichbares Zentrum, so dass das "H.H. Sheik Zajed bin Sultan Al-Nahyan - Center" sicherlich sehr rasch als eine Art "Heimat" für arabische Menschen (Gäste, Geschäftsleute und Bürger) in Norddeutschland angenommen werden wird.
    Gedanken- und Meinungsaustausch stehen unter dem zentralen Anliegen, über die Veranstaltungsangebote zur Förderung von Verständnis, Toleranz, Friedensfähigkeit und Friedfertigkeit beizutragen.
  4. Das Haus wird als Kultur- und Kommunikationszentrum konzipiert. Von daher ist architektonisch für größtmögliche Transparenz zu sorgen: Außengelände (z.B. Garten / Park, Spielflächen, Freilichttheater) und innere Bereiche sollen miteinander verbunden bleiben; im Inneren sollte mit viel Glas die im Hause herrschende Lebendigkeit sichtbar werden. Gleichwohl sollen die einzelnen Ebenen mit ihren unterschiedlichen Funktionen getrennt bleiben, einzeln begehbar und – auch aus Sicherheitsgründen – abschließbar sein. Der jeweilige Zugang zu den einzelnen Funktionsebenen (z.B. Ausstellungen, Musik- und Vortragsveranstaltungen, Kongresse und Tagungen, Büro- und Wohnbereiche) sollte separat ermöglicht werden.
  5. Auf folgenden Ebenen müssen verschiedene Funktionsbereiche integriert werden:
    Souterrain-Fläche:
    Bauliche Anbindung an den Schiffsanleger, so dass eine direkte, überdachte Abfertigung und Versorgung von Schiff und Crew vom Center aus erfolgen kann.
    Werkstatt / Haus- und Gartenarbeiterräume;
    Magazin und Lagerräume für die Schiffsausrüstung;
    Kühlräume für Lebensmittel und Getränke;
    Küche;
    Toiletten-, Bade- und Duschräume (z.B. für Schiffscrew, Künstler, Schauspieler, Sportler).
    Wohnbereiche:
    Eine Wohnung für den Hausmeister (Paterre),
    eine Wohnung für einen leitenden Mitarbeiter (Obergeschoss) und
    ein repräsentativer Gästebereich für auswärtige Besucher (vier Gästezimmer auf einer Ebene im Obergeschoss).
    Veranstaltungs-, Ausstellungs- und Tagungsbereich:
    Variable Räume unterschiedlicher Größe (auf einer Fläche)
    mit Toiletten-, Garderoben- und Teeküchenbereich;
    Kongreßhalle mit Rundbestuhlung und moderner audiovisueller Kommunikationstechnik (auf einer Fläche mit Ausgängen auf großzügige Terassen).
    Verwaltungsbereich:
    Sekretariats- und Leitungsbereich;
    Empfang und Telefon- und Kommunikationszentrale;
    Kommunikationszentrum für den Schiffsbetrieb;
    Kommunikationsbereich für die wissenschaftliche Dokumentation und Datenverarbeitung;
    Übersetzungsbüro;
    Verwaltung der Internet-Bibliothek zur wissnschaftlaichen Sicherung der Erträge;
    Räume für Koordinatoren (z.B. Veranstaltungs- und Tagungsplanung, Ausstellungen, Musik-, Theater- Vortragsangebote)
    Gesonderter Konsularbereich (Extra-Pavillon mit separater Zuwegung, aber interner Anbindung an das Center):
    Kellerräume (u.a. für Akten, Unterlagen, Geräte);
    > Wohnung für technischen Mitarbeiter (Souterrainbereich);
    Konsularbüro auf einer Ebene;
    Wohnung des Geschäftsträgers (Obergeschoss).
  6. Außenbereich:
    Gartenanlagen (z.B. mit schattigen Wegen, Brunnen, Skulpturen, Terassen mit Sitzecken);
    Freilichtflächen für Theater- und Musikveranstaltungen;
    Klein-Spielflächen (z.B.Tischtennis, Volleyball, Schach).
    Garagen für Konsular und Centerbereich (unterirdisch angelegt und unterirdisch an die Gebäude angebunden).
  7. Ökologische Gesichtspunkte:
    Den umweltorientierten Visionen des Staatsoberhauptes der V.A.E. entsprechend wird das Zentrum besonderen ökologischen Ansprüchen gerecht werden müssen. Wasser, Luft, Heizung, Kühlung, Küchennutzung und Beleuchtung müssen u.a. auf höchstem technologischen Niveau funktionieren. Und so wie aus den Emiraten Gartenstädte wurden, wird auch das Hamburger Center der Natur verbunden bleiben.
  8. Die V.A.E. setzten mit ihren Pavillons auf der "EXPO 2000" und der "iga 2002" gartengestalterische und architektonische Maßstäbe von internationalem Rang. Bei der Auswahl von Architekten und Bau-Ingenieuren ist also darauf zu achten, dass diese Maßstäbe Gültigkeit behalten. Denkbar ist eine Bebauung, die ausdrücklich eine arabische Handschrift trägt.
    Das Centrum soll – sowohl von seiner baulichen Ästhetik als auch von seiner wissenschaftlichen Begründung her – unübersehbare Signalwirkung haben. Von daher muss der Gebäudekomplex als "Raumwunder" und "-plastik" verstanden werden, als ein Kunstwerk also mit unverwechselbarem Charakter und als ein Gebilde, das Bodenhaftung und Leichtigkeit, Statik und Dynamik, Beharrlichkeit und Aufbruch gleichermaßen architektonisch vermittelt. So gesehen verbindet sich mit dem Gebäude selbst die Hoffnung, dass es als Symbol für die Absicht verstanden wird, der Talent- und Friedensförderung internationale Aufmerksamkeit zu schenken und Nachdruck zu verleihen.
    Ideal wäre es, wenn sich ein internationales Team von jungen Architekten dieser Aufgabe stellen würde.
  9. Der Jugend der Welt soll mit dem Center und dem Schiff ein Geschenk gemacht werden, das zu neuen Hoffnungen Anlass gibt und dazu beitragen möchte, tragfähige Werte und Normen international und interkulturell zu vermitteln. Dem harmonischen Leben auf unserem Planeten muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Hierbei einen progressiven Beitrag mit unübersehbarem Aufforderungscharakter geleistet zu haben, wird für immer mit der Person des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, S.H.Scheich Zayed bin Sultan Al-Nahyan, verknüpft bleiben, der – bei aller Anerkennung seiner bisherigen Lebensleistungen und mit der gebotenen Achtung – hiermit gebeten wird, dem vorgelegten Plan seine prinzipielle Zustimmung zu erteilen.
  10. Mit der praktischen Umsetzung wird dann auch eine Brücke geschlagen zwischen zwei Welten, die aufeinander angewiesen bleiben und sich in phantastischer Art und Weise ergänzen und bereichern können: Das ohnehin sehr freundschaftlich gestaltete Verhältnis zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Deutschland würde durch den Brückenschlag zwischen Abu Dhabi und Hamburg um ein Vielfaches verstärkt. Und wenn von beiden Regionen her der Jugend der Welt friedensfördernde Aufmerksamkeit geschenkt wird, dürfte das als Symbol für alle bedeutsam werden, die derzeit noch zu den Skeptikern gehören und dem internationalen Friedensprozess mit ihren Vorbehalten eher im Wege stehen.
Fazit
Allen planerischen Überlegungen und architektonischen Gestaltungsabsichten geht der Dank an das Staatsoberhaupt der V.A.E. voraus, zu dessen Ehre das internationale Jugendwerk begründet werden soll. Von daher wird es abschließend für notwendig gehalten, den Brückenschlag zwischen den deutschen Initiatoren und dem Namensgeber zu betonen. Denn das mit diesem internationalen Projekt einerseits geehrte Staatsoberhaupt der V.A.E. ist andererseits auch diejenige Persönlichkeit, ohne deren finanzielle Förderung weder "Schwimmende Universität" noch Hamburger Centrum für weltweite Talent- und Friedensförderung realisiert werden können:
Die Vision des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate (V.A.E.), S.H. Scheich Zayed bin Sultan Al-Nahyan, ist dazu geeignet, den Funken zu liefern, durch den sich – nach und nach – das Feuer der Erkenntnis und der Wahrheit weltweit verbreiten wird.
Gerade die junge Generation, auf der weltweit unsere ganze Hoffnung ruht, wartet auf dieses Signal zum Aufbruch!